Chronik von 1945-1980

1949

Die Kreissparkasse Minden richtet in Barkhausen an der Portastraße eine Zweigstelle ein.

1950

Müllabfuhr

Im September 1950 richtet Herr Wilhelm Lübking in Barkhausen eine Müllabfuhr ein.

1952

Die Maifeier soll alljährlich am Vorabend des 1. Mai von der Gemeinde in Zusammenarbeit mit der Schule, der Feuerwehr und allen Vereinen veranstaltet werden.

Gemeindewahlen 1952

Die SPD erhielt 10 Mandate, CDU und FDP zu einer Wählergemeinschaft zusammengeschlossen 8 Sitze.

1954

Wiedereröffnung der Freilichtspiele mit Goethes „Egmont“.

1955

Friedhofskapelle Der Gemeinderat von Barkhausen beschließt den Bau einer Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof nach Plänen des Stadtbaumeisters Carl Bergbrede. Die Einweihung fand am 2. Oktober 1955 statt.

1956

Der 17. Juni wird ab 1956 zum gesetzlichen Feiertag erklärt.
Freilichtbühne: Nibelungen III (Körner) und „Was ihr wollt“ (Spielleitung: Beyer).

Gemeindewahlen 1956

SPD 12 Sitze, FDP 4 Sitze, CDU 2 Sitze.

Neue Toilettenanlage für die Schule. Der Gemeinderat beschloß den Bau einer Toilettenanlage. Baukosten 32 900 DM

1958

Am 16.2.1958 starb der Fraktionsvorsitzende der CDU und Kreistagsabgeordnete und Kirchmeister der Ev. Kirchengemeinde Barkhausen Heinrich Höltkemeier, Barkhausen, Neue Friedhofstraße.

1959

Ampelanlage am 27.8.1959 beschloß der Gemeinderat die Einrichtung einer Verkehrsampel für einen gesicherten Übergang über die verkehrsreiche Portastraße an der Kreuzung der Portastraße mit Osterfeld- und Kreisstraße. Diese Einrichtung wurde besonders von der Schule sehr begrüßt. Die bisher freiwillige Müllabfuhr von Lübking wurde von der Gemeinde aus als Pflichtmüllabfuhr eingerichtet.
Der Schulhof erhielt eine Asphaltdecke.
Bürgermeister Heinrich Gerkemeyer starb in der Heiligen Nacht 1959 im 72 Lebensjahre. Er war einer der profiliertesten Kommunalpolitiker des heimischen Raumes. Seit über 40 Jahren stand er im Dienst der Kommunalpolitik und bekleidete mehrere Ehrenämter. Er war erstmalig von 1919-33 Bürgermeister in Barkhausen und wurde nach dem Zusammenbruch 1946 zum 2. Male wieder als Bürgermeister gewählt. Durch seinen ausgleichenden Charakter und indem er stets das Gemeinwohl seines Dorfes über alle anderen Überlegungen stellte, hat er sich im Gemeinderat bei allen Parteien große Achtung erworben.
Als Nachfolger wurde Karl Homeier zum Bürgermeister von Barkhausen gewählt. (SPD)

1961

Im März 1961 trat Rektor Hermann Pieper, seit 1945 Leiter der Barkhauser Volksschule in den Ruhestand. Er hat 1945, von Bochum-Gerste nach hier versetzt, die Barkhauser Schule neu aufgebaut und ihr als starke Persönlichkeit 16 Jahre lang das erwünschte Demokratische Gepräge gegeben. Er war der Mann der „ersten Stunde“ 1945, der mit nur wenigen „schon von der Militärregierung genehmigten Lehrkräften den Schulbetrieb wiederaufnehmen durfte. Umsichtig und tatkräftig hat er in 2 Jahren ein neue Kollegium 10 Lehrkräften für 488 Schüler (1950) gebildet. Neben seiner beruflichen Tätigkeit fand er in Barkhausen ein weites Betätigungsfeld im Gemeindeleben. (Ausführlicher in der Schul-Chronik!)
Sein Nachfolger in der Schulleitung wurde Konrektor Hermann Schmidt seit 1947 schon an der Schule tätig, unter Beförderung zum Rektor am 5.7.1961 bestellt. Hermann Schmidt sowie seine Ehefrau sind Kinder des Dorfes und durch den Krieg schicksalhaft wieder in die Heimat gekommen (Wirkungsorte: Horn und Oerlinghausen in Lippe, Krummhübel im Riesengebirge, Bockhorst im Kreise Halle, Stadt Herford).
Zum Kollegium gehörten 1961 bei 10 Klassen und 320 Schülern außerdem: Konrektor Kurt Boldt, Lehrer Wilhelm Leimbach, Lehrerin Gertrud Alsleben Lehrerin Annegret Meyer-Spelbrink, Lehrerin Christa Luczny, Lehrerin Marlene Hartmann, Lehrer außer Dienst Fritz Albersmeier und Lehrerin außer Dienst Emma Wolf.
Die Weltlage im Jahre 1961 ist gekennzeichnet durch den „Mauerbau“ an der Grenze zur DDR. Sie trennt nicht nur Deutschland in „2 Staaten“ sondern spaltet die ganze Welt in 2 feindliche Lager, die sich nur durch die Androhung des Einsatzes von Atomwaffen gegenseitig in Schach halten. Der „kalte Krieg“ zeigt alle Tage, wieweit wir noch immer von einem echten Frieden entfernt sind.
Aber wirtschaftlich geht es uns im Westen glänzend, das „Wirtschaftswunder“ Ehrhardts brachte uns unverdientermaßen allgemeinen Wohlstand:
Vollbeschäftigung, infolge des Mangels an Arbeitskräften immer mehr Gastarbeiter.
Ein beunruhigender Wettlauf zwischen Preisen und Löhnen setzt ein. Die Zahl der Autobesitzer wächst ständig. Das Zeitalter des Autos beginnt mit all seinen großen Vorzügen, zunächst Wenigstens. Das Auto wird gerade des Deutschen „liebstes Spielzeug“. Sehr bald aber zeichnete sich auch die Schattenseiten dieser „Automobilisierung“. Das Auto, sehr bald schon in fast jeder Familie, verändert das Leben der Menschen in ganz starkem Maße und nicht nur in guter Weise. Hier nur einige stichwortartige Bemerkungen: Komfort kostet Geld für Anschaffung und Unterhaltung, Benzinkosten, Reparaturen - Frauen müssen mitarbeiten -Schlüsselkinder - jährlich um 12- bis 15 000 Verkehrstote, Hunderttausende von Verletzten – Verkehrslärm - Zunahme der Kriminalität - Umweltverschmutzung durch Abgase - Gesundheitsschäden.
1961 Die Volksschule bekommt Telefonanschluß. Eine wichtige Sache für den Schulbetrieb.
Die Gemeinde beschließt auch, die Volksschule nach und nach mit neuem, modernem Gestühl auszustatten.
Volkszählung 1961, am 6. Juni wurde sie unter Leitung des Chronisten durchgeführt.

Gemeindewahlen 1961

am 16. März:
SPD 1 377 Stimmen 10 Mandate
Wählergemeinschaft CDU und FDP 1 221 Stimmen 9 Mandate
Bürgermeister bleibt Karl Homeier.

Schulumbau und Neubau

Der neugewählte Gemeinderat befaßte sich gleich im 1. Jahre seiner Legislaturperiode mit der Frage des Um- und Neubaus der Schule und faßte einstimmig den Grundsatzbeschluß, beides durchzuführen.

1962

Die Gemeinde Barkhausen an der Porta hat 4 215 Einwohner,
davon sind 1920 männlichen Geschlecht = 45,5 %,
2295 weiblichen Geschlecht = 54,5 %,
1 480 Haushaltungen,
690 Gebäude,
2 Anstalten,
165 Arbeitsstätten.

Die Weltlage 1962 steht weiterhin im Zeichen des „Kalten Krieges“. Im Oktober wird die ganze Welt in Angst und Schrecken versetzt, durch die „Kuba-Krise“: die Russen haben auf Kuba Bomber und Raketen stationiert, den USA direkt vor der Nase .Eine ungeheure Herausforderung Amerikas durch Rußland (Chruschtschow ) und Kuba (Fidel Castro).
Ein gefährliches Spiel mit dem Feuer! Die Welt hält den Atem an und atmet sichtbar erleichtert auf, als Kenndy (USA) am 20. November die amerikanische Seesperre um Kuba aufhebt, nachdem die Russen ihre Bomber und Raketen zurückzuziehen versprochen haben. Chruschtschow am 7. November zum amerikanischen Botschafter:„ Wir mögen uns lieben oder nicht, wir werden uns aber wahrscheinlich umarmen müssen, um den Frieden aufrechtzuerhalten!“
Deutsche Männer verbluten an der Mauer in Berlin, so z.B. Peter Fechter am 17.8.1962.
Bundeswirtschaftsminister Erhard warnt und mahnt uns zum Maßhalten. Das deutsche Volk muß wissen und ich meine da jeden einzelnen - wo wir stehen, besser noch, wohin wir taumeln. Noch ist Zeit! Höchste Zeit aber auch Besinnung zu üben und dem Irrwahn zu entfliehen, als ob es einem Volke möglich sei könnte, in allen Lebensbereichen des einzelnen und der Nation mehr verbrauchen zu wollen, als das gleiche Volk an realen Welten erzeugen kann oder zu erzeugen bereit ist. Unsere Sozialleistungen sind auf die Voraussetzung einer absoluten Vollbeschäftigung begründet.
Ende 1962 Krise in der Bundesregierung, Franz Josef Strauß, tritt zurück.
In Nordrhein-Westfalen bildet die CDU die Regierung. Ministerpräsident ist Dr. Meyers. Kultusminister Mikat. Letzterer verfügt, um der Lehrernot in der Schule zu steuern, die Ausbildung geeigneter älterer Abiturienten zu Hilfslehrern, im Volksmunde Mikätzchen genannt. Rektor Schmidt und die Schule Barkhausen nehmen an der Ausbildung solcher Lehrkräfte auf Anordnung der Regierung teil. (Siehe Schulchronik!)
Schulpflegschaftsvorsitzender ist von 1961-68 Amtsgerichtsrat Rabe. Mit ihm und Bürgermeister Homeier zusammen beginnen die Vorberatungen für die vom Lehrerkollegium für unbedingt notwendig erachtete Renovierung der Schule. Neubeschaffung von Lehrmitteln (besonders für Physik-Chemie) Film geraten usw. weitere neue Schulmöbel werden nach und nach angeschafft. „5-jähriges Dienstjubiläum von den Lehrerinnen Frau Alsleben und Frau Meyer-Spelbrink.
Die Regierung in Detmold befürwortet eine großzügige Planung für die „Neue Schule“ unter Ausnutzung des ganzen Schulgrundstückes.
Der Gemeinderat Von Barkhausen unter Leitung des sehr aktiven Bürgermeisters Karl Homeier hat ein ganz großes, sehr notwendiges Projekt in Angriff genommen: den Bau einer Kanalisation für das ganze Dorf. Der Luftkurort Barkhausen an der Porta mit seinen fast 5.000 Einwohnern bedarf unbedingt einer solchen Kanalisation mit Kläranlage, bevor auch das Straßennetz dem Vorstadtcharakter des Ortes angepaßt wird. Beides ist in den nächsten Jahren zügig nach vorher erarbeiteten Plänen und unter sachkundiger Bauleitung geschehen. Selbst die Feldwege für unsere Bauern, die doch nur alle nicht mehr mit Pferden, sondern mit Zugmaschinen und gummibereiften Fahrzeugen „ins Feld“ fahren, wurden mit Asphaltdecken versehen, alles nach dem „Grünen Plan!“ Das ursprüngliche Bauerndorf ist längst nicht mehr. Von den 20 Halbmeierhöfen werden nur noch 10, von den 6 Brinksitzern alter Zeiten nur noch 4 rein landwirtschaftlich betrieben (Siehe Aufstellung von 1950). Inzwischen hat sich im nordwestlichen Teil des Dorfes mit der Aussiedlung der Fa. Jacob /Söhne ein neues Industriegebiet entwickelt. (Siehe „Industriegebiet Barkhausen!)

1963

Beginn des Schulerweiterungs- und Umbaus

Nachdem in allen umliegenden Dörfern neue, moderne Schulen errichtet worden sind, ist nun Barkhausen an der Reihe, nachzuziehen. Das Bild von 1945 der Schulen hat sich zu unserem Nachteil sehr verändert. Damals waren wir dank der Schulbauten von 1904,1908-11, der Turnhalle von 1930 gegenüber unserem Nachbarn weit voraus (wir hatten die einzige Turnhalle im Amt Dützen, Jahrzehntelang). Jetzt aber hatten wir Nachholbedarf.
Auf Weisung der Regierung in Detmold beauftragte der Rat den Architekten Diplom-Ingenieur Rodenberg, Minden, einen Entwurf für einen modernen Um- und Neubau unter Nutzung des ganzen Schulgrundstücks auszuarbeiten. Da vom alten Schulbau Von 1908-11 keine Baupläne mehr aufzufinden waren, „opferte“ sich der Chronist, die „alte“ Schule, die er als Grundschüler vor 1909-13 selbst besucht hatte, „neu“ zu vermessen und -wenigstens laienhaft aufzuzeichnen, damit der Architekt „billige“ Unterlagen zur Erstellung seiner Planung bekam.! So wurde Zeit und Geld gespart, so daß schon am 12.3.1962 der Vorentwurf Rodenbergs dem Rat zur Genehmigung vorgelegt werden konnte. Die Zeit drängte wegen der Zuteilung der behördlichen Zuschüsse. Am 23. Januar 1963 genehmigte die Regierung in Detmold den 1. Bauabschnitt mit 1 169 000 DM veranschlagter Baukosten. Das große Werk konnte beginnen. Die Ev. Kirchengemeinde Barkhausen plante fast gleichzeitig den Bau eines neuen Gemeindehauses an der Kirchstraße. Bei der Grundsteinlegung am 19. September 1962 wirkte auch der Schulchor mit. (Ausführlicher: Schulchor)
Bei der letzten Volkszählung 1961 hatte sich der Chronist als Leiter der Zählung im Dorf in mühsamer Arbeit aus den Zählpapieren der 52 Zählbezirke die Zahlen der voraussichtlichen Schulanfänger für die nächsten 6 Schuljahre herausgesucht, Um sichere Grundlagen für die ansteigende Schülerzahl dem Rat bei der Beratung der Pläne vorzulegen. Zukünftige Raumnot wurde so sichtbar. Weitere Gründe für die Notwendigkeit eines Um- und Neubaus einer Schule wie das Fehlen wichtiger Verwaltungs- und Fachunterrichtsräume, Gruppenunterrichtsräume, Überholung und Modernisierung der alten Unterrichtsräume, eine größere modern Turnhalle, eine Pausenhalle, eines Lehrschwimmbeckens fanden bei den Beratungen Anerkennung. Eine in Aussicht gestellter Bauzuschuß der Regierung in Höhe von 55% und die Möglichkeit auch ein Jugendheim der Gemeinde mit einzuplanen, erleichterten der zustimmenden einmütigen Beschluß des Rates. So konnte der Start am 26. März 1963 erfolgen! Eine Riesenbaustelle täglich vor Augen! Auch für unsere Schüler eine vorzügliche Veranschaulichung modernen Bauens. Das von den Engländern 1945 quer durchs Gelände gelegte Kabel wir beschädigt vom Bagger. Der häßliche hohe Bauzaun, der unseren Schulhof arg verkleinert. Hier Aufbau- daneben Abbruch! Unruhige Zeiten in der Schule, in der nun auch noch zusätzliche Ausbildung der schon erwähnten, „Mikätzchen“ dazu kam. (Siehe Schulchronik!)
Im Jahre 1964 konnte der Schulleiter Rektor Hermann Schmidt sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Hier die Daten seines Lebenslaufes: Geboren am 27.1.1903 in Barkhausen Nr. 126, 1909-13 Grundschule Barkhausen.
1913-18 Mittelschule Minden, 1918-23 Präparand und Seminar in Petershagen, 1923-24 Amtskasse Hausberge als Hilfskraft, 1924 -25 Rektorschule Horn in Lippe,1925-33 Rektorschule Oerlinghausen in Lippe, dort 1927 2. Lehrerprüfung,1930 Mittelschullehrer-Prüfung in Mathematik und Französisch, 1932 dieselbe Prüfung in Physik/Chemie.
1933 Mittelschule in Krummhübel im Riesengebirge.1934 Bockhorst Kreis Halle in Westfalen (3 Monate) ab 1.4.1934 in Stadt Herford, bis 1947, während dieser Zeit von 1939-45 im Kriege, ab 15. Oktober 1947 in Barkhausen: 7 Jahre als Lehrer, 7 Jahre als Konrektor, voraussichtlich 7 Jahre als Rektor. Seit 6. Oktober 1927 verheiratet mit Pauline Seeger aus Barkhausen Nr. 243, 3 Kinder. Er beanspruchte die Dienstwohnung in der Schule nicht (Eigenheim Osterfeldstraße 6), sodaß diese fortan wieder, wie beim Bau der Schule 1911 baulich eingeplant war, als besonders großes Klassenzimmer benutzt werden konnte.

Zeichen- und Handarbeitsausstellung der Schule im März 1964.
Drei Fachkräfte der Schule, die Lehrerinnen Frau Alsleben, Frau Luczny und Frau Riemann waren dafür tätig (Zeichnen, Handarbeit und Werken). Den Kräften der kulturellen Verarmung und der Vermassung entgegen wirken!“ war die Parole der Austeilung.

1964

In der Schule 2 neue Lehrkräfte: Frau Riemann, jetzt als volle Lehrkraft und nach genau 45 Jahren endlich mal wieder einen jungen Lehrer: Herrn Gerd Achelpöhler, 25 Jahre jung. Die 3 männlichen Lehrkräfte waren alle schon über 60 Jahre alt und seit 1947 immer die jüngsten.
Eine 2. frohe Botschaft: der Gemeinderat bewilligt die letzte Rate von 8 615 DM neue Schulmöbel. Die Schule ist damit vollkommen mit neuem Schulmobiliar ausgestattet.
Am 24. Juli 1964 schreibt die Zeitung:
Barkhausen darf stolz sein auf Schulbau, Jugendheim und Turnhalle.
Am gleichen Tage, bei herrlichem Sonnenschein, fand die Grundsteinlegung und das Richtfest nach alter Sitte unter Mitwirkung des Schulchores und in Anwesenheit der Behörden statt. (Festfolge siehe Schulchronik!) „Alle drei Projekte-Schulbau, Jugendheim und Turnhalle reihen sich unter Wegfall der alten 2-Klassenschule (Kleffmannschule) dem im Vorjahr Geschafften würdig an: Es waren dies: Die Friedhofskapelle, etwa 30 km Straßen im Dorf in bester Ordnung, Kanalisation, Vollbeleuchtung der Gemeindestraßen, deren Lampenzahl sich von 30 auf 130 erhöhte dazu 75 Stableuchten 1m lang an der Portastraße vom Kaiserhof bis zu der Stadtgrenze in Zollern. Die Umkleideräume auf dem Sportplatz sind durch Umbau kombiniert, so daß Toiletten und Waschräume mit Duschanlage den Campingbesuchern fortschrittliche sanitäre Anlagen zur Verfügung stehen. Die Goethe-Freilichtbühne hat sich unter der Leitung von Herrn von Hau und den Herren Regtmeier und Rommelmann neu konzipiert.
Die im früheren Saale des „Kaiserhofs“ eingerichtete Reithalle des Reitervereins Porta-Barkhausen steht vor ihrer Vollendung.
An der Alten Poststraße an der Mindener Grenze (am Seegraben) steht den 1. Bauabschnitt einer neuen Siedlung kurz vor der Vollendung.
Die Heimatspiele: Auf dem Programm in diesem Jahre steht zum = 2. Male (1929 und 1934) das Drama „Die Räuber“ von Schiller. Regie Herbert von Hau, Landes Theater Detmold und das Märchenspiel „Aschenputtel“ nach Grimm.
Die Ev. Kirchengemeinde weihte am Sonntag, dem 10. November - am 65 Kirchweihtag des Gotteshauses in Barkhausen (1899) das neuerbaute Martin-Luther-Gemeindehaus ein. Es enthält einen Festsaal, 3 Jugendräume, 1 Bibliothek, eine Kaffeeküche, eine Wohnung für den Küster und Hausmeister und eine Wohnung für die Gemeindeschwester.

1965

Gemeindewahlen 1965

Bei starker Wahlbeteiligung (90%) wurden für die SPD 1415 Stimmen (10 Mandate) für die Wahlgemeinschaft 1246 Stimmen (9 Mandate) abgegeben.
Bürgermeister Homeier bleibt.

Volksschützenfest 1965. Die Schule gestaltet das Kinderschützenfest.

"Lichtergruß an die Zone."

Nach dem Mauerbau 1961 richtete man in der Vorweihnachtszeit einen Lichtergrüß an unsere Brüder und Schwestern im der „Ostzone“. In der Form daß man am Heiligabend in jedem Haus eine Gedenkkerze entzündete, den Verkauf der Kerzen übernahm die Schule.

Konrektor Kurt Boldt, als Flüchtlingslehrer 1947 aus dem Warthegau zu uns gekommen, feierte sein 40-jähriges Dienstjubiläum.

1966

In Barkhausen fehlt es sichtbar an Wohnungen für Familien mit Kindern, die Zahl der Verzogenen ist größer als die der Zugezogenen. Auch die Schülerzahlen nehmen ab. Es fehlt offensichtlich an billigem Bauland ,wie es z.B. in Häverstädt vorhanden ist. Es ist deshalb zu begrüßen, daß im Ortsteil Zollern eine Großsiedlung geplant ist Englisch-Unterricht auch in der Volksschule. Ab Ostern wir der Englisch Unterricht, mit dem 5. Schuljahr beginnend , als Pflichtunterricht eingeführt.
Lernmittelfreiheit. Durch Gesetz vom 29.6.65 wurde in Nordrhein-Westfalen wurde verfügt:“ Am Beginn des Schuljahres 1966/67 trägt das Land die Aufwendungen, die für die Beschaffung von Lernmitteln in der Schule erforderlich sind.“

Die Schule als Mädchen für alles!

Die Situation in der Schule hat sich sehr negativ geändert: Der Lehrstoff ist umfangreicher geworden, einige Lehrfächer sind dazu gekommen (Englisch, Schwimmen), die Unterrichtsstunde ist auf 45 Minuten verkürzt. Und dann stürzt auf die Schule von allen Seiten trotz Lehrermangels immer mehr Dinge auf die Schule ein. Hier seien einige genannt:Schü1eruntersuchungen, Anfänge und Entlaßschüler, für letztere Besprechungen mit dem Arbeitsamt. Zahnarztuntersuchungen 2-mal jährlich aller Kinder, Impfungen gegen Pocken und Polio unter Aufsicht eines Lehrers. Einsammeln der Impfpässe, Ausstellen neuer für Blinde, Kriegsgräber usw. das tägliche Milchfrühstück, Weihnachtsfeier, Maifeier, Kinderschützenfest, Bundesjugendspiele , die Reihe könnte noch fortgesetzt werden. Alle diese Dinge bringen viel Unruhe in die Schule und fordern viel Zeit und Kraft.
40-jähriges Dienstjubiläum feierte in diesem Jahre der Lehrer Wilhelm Leimbach, Barkhausen, Fährstraße 6. Er war seit 1946 an der Volksschule tätig.

Übergang zu weiterführenden Schulen

Die Zahl der Schüler, die zu weiterführenden Schulen nach 4 Grundschuljahren oder auch nach dem 5. Schuljahr hat seit 1953 sehr zugenommen. Sie betrug 1953 -26 %, in den folgenden Jahren 45%, 53 % 54 % 39 %, 40%, 40 %, 46 %, 60 %, 65 % bis 1962. Die Folge dieser hohen Übergangszahlen „blutete die Oberstufe der Volksschule förmlich aus. Eine bedenkliche Erscheinung!
Im Februar 1966 faßte der Rat der Gemeinde nach langen, leidenschaftlichen Beratungen, nachdem sich die ursprünglichen Baukosten von 1 771 000 DM um 480 000 DM auf 2 250 000 DM erhöht hatten, folgenden Beschluß gefaßt:

a.) in Arbeit befindlichen Baukörper zu Ende zu führen b.) den Umbau der der „Kleffmann“ Schule in Angriff zu nehmen, den Bau eines neuen Lehrer

Barkhausens Schul- und Gemeindezentrum wird ein Zwei-Millionen-Projekt

Der auf der Vorderseite dargestellte Blick aus der Vogelschau zeigt das Bauvorhaben, wie es geplant ist.
Wir erkennen im Überblick das ganze Schulgrundstück zwischen der Schulstraße (links vorn) und der Alten Poststraße (ganz rechts). Sämtliche Gebäude schließen 3 in West-Ost-Richtung liegende „Schulhöfe“ ein.
Der bisherige Schulhof, Nr. 1, Ecke Schulstraße-Osterfeldstraße, wird umschlossen von der alten 2-Klassen-Schule (1904),auch Kleffmannschule genannt, ganz links auf dem Plan,(Hausmeister-Wohnung). Nach Norden wird dieser Hof begrenzt von einer z.T. offenen Reihe einstöckiger Bauten ( Autounterstellhalle, alte Toiletten). Den östlichen Abschluß bildet das alte 3-stöckige Schulhaus von 1909-11 mit 8 Klassenräumen, im 1. und 2. Stock, Zeichensaal und neuem Physik-Raum im 3. Stock, 2 Gruppenräumen und Nebenräumen, Werkraum im Keller. An der Westseite ersteht eine ebenerdige Vorhalle (Haupteingang) mit Hausmeister-Raum und Zugang zum neuen Verwaltungstrakt, der an der Südseite, einstöckig, die Verbindung zum 4-Klassen-Neubau darstellt. Nördlich davon liegt dann der Schulhof Nr. 2 (Kinderspielplatz dafür vorgesehen). Zugang zum Hof und dem Trakt östlich davon vom Süden her.
Der 3. Trakt, der östliche, umfaßt an der Westseite Lehrschwimmbecken, Toiletten und Umkleideräume, Unmittelbar anschließend die 2 stückige große neue Sporthalle. Der lange einstöckige Trakt an der Südseite des hinteren 3. SchuIhofes (Gymnastikwiese) enthält von West nach Ost hintereinander Schulküche, Eßraum, Werkraum, Bibliothek, Jugendheim. Den Abschluß des Ganzen nach Osten hin bildet die alte, kleinere Turnhalle von 1930, die als Aula ausgebaut werden soll.
Barkhauser Schuljugend verstärkt den Grünschmuck der Gemeinde. Nach zahlreichen Anpflanzungen seit 1949 wurde diesmal das Gelände um den Campingplatz mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt.
Bildnerisches Werken und Gestalten drohen immer mehr zu verarmen. Eine Schulausstellung bewies das Gegenteil.
Das Stundensoll an der Volksschule Barkhausen in Höhe von 257 Unterrichtsstunden ist nur mit 137 Stunden gedeckt. Von den 20 Fehlstunden können nur 11 von Aushilfskräften erteilt werden.

1966/67

Nach Beschluß des Landtages von Nordrhein-Westfalen erläßt der Kultusminister am 9.3.1966 die Ausführungsbestimmungen zum Gesetz der Änderung des alten Reichsschulpflichtgesetz von 1938. Danach beginnt das Schuljahr zukünftig am 1. August jeden Jahres, nicht mehr wie bisher am 1. April, und zwar erstmalig am 1. August 1967.
Die Schulpflicht beginnt zukünftig am 1. August für alle Kinder, die bis zum 30.Juni 6 Jahre alt geworden sind. (Die vom 30.6. bis zum 30.9. jeden Jahres Geborenen können auf Wunsch der Eltern eingeschult werden, wenn sie schulreif sind. (Entscheidung liegt beim Schulleiter).
Für die Übergangszeit vom 1.April 1966 bis 1.8.1967 werden 2 sogenannte Kurzschuljahre von nur 8 Monate Länge eingerichtet!
1. Kurzschuljahr, 01.04.66 bis 30.11.66
2. Kurzschuljahr, 01.12.66 bis 31.07.67
Im Februar 1966 wird ein 2. Gesetz verkündet:

"Einrichtung von Mittelpunktschulen"

Die Volksschule in überkommender Gestalt ist heute vielfach nicht mehr in der Lage, ihren Erziehungs- und Bildungsauftrag voll zu erfüllen. Das zwingt zu einer Neuordnung und zu einer inneren Schulreform. Beide setzten eine Verbesserung der äußeren Verhältnisse voraus und erfordert ausgebaute Schulen. Die wenig gegliederten Schulen müssen zu „Mittelpunktschulen zusammengefaßt werden.
Für die Grundschule (1.-4. Schuljahr) gilt grundsätzlich die Forderung der Ortsnähe. Die Klassen 5-9 bilden die “ Hauptschule“. Sie soll möglichst und mindestens doppelzügig sein (wegen der Differenzierung)
Die Klassen 5 und 6 gelten als Beobachtungsstufe. Das 9. Schuljahr soll ab sofort zu einer besonderen Klasse zusammengefaßt werden.

Das große Ereignis des 1. Kurzschuljahre war die feierliche Übergabe des Schulerweiterungsbaues am 25.6.1966 in Anwesenheit von Schulrat Kallendorf, Pastor Westermann, Amtsdirektor Meyer Dützen, Bürgermeister Homeier, Rektor August Steinkamp als Vertreter der GEW, Ortsgruppe Dützen, Amtsgerichtsdirektor Raabe((Schulpflegschaft) des Architekten Dipl. Ing. Rodenberg, der Herren des Gemeinderats, des Kollegiums, der Handwerker und vieler anderer Gäste sowie 3 Pressevertretern.
Es handelte sich dabei nur erst um das erste Teilstück der Schulerweiterung, nämlich den 4. Klassentrakt mit Verwaltungsräumen und der neuen Turnhalle. Letztere hat eine Größe von 14 mal 26 m ,sie ist mit einem Schwingfußboden aus Eisenholz (Bongossi) ausgestattet und genügt damit auch größten Ansprüchen. Jugendheim und Lehrschwimmbecken stehen kurz vor ihrer Vollendung. (Die Feierstunde fand im größten Raum des zukünftigen Jugendheims statt.)
Als weitere Baumaßnahmen sind die Errichtung eines Lehrerwohnhauses für 3 Lehrkräfte (die bei Umbau des alten Schulhauses von 1911 ja wegfallen), der Umbau der „alten Kleffmannschule“ zu Hausmeister- und Lehrerwohnungen der Umbau der alten Turnhalle zu einem pädagogischem Zentrum (Aula) und die Renovierung der bisherigen „neuen Schule von 1909-11) vom Gemeinderat bereits beschlossen.
Es ist bereits jetzt zu erkennen, daß es dem leitenden Architekten gelungen ist, die vorhandenen Baukörper mit den neuen Teilen zu verbinden und harmonisch in den Gesamtplan einzuordnen. Das Ganze einmal im Überblick:
1. Der neue Klassentrakt: 4 Klassenzimmer und 4 Gruppenräume.
2. Die neue Turnhalle (14mal 26 m)
3. 8 Klassenräume im renovierten großen Schulhaus von 1911
4. 1 Mehrzweckraum für Mädchen (Handarbeit, Biologie, Singen, Chor)
5. 1 Mehrzweckraum für Physik und Chemie mit Nebenräumen (Fotolabor)
6. 1 Werkraum im Jugendheim ,1 Werkraum im Keller der alten Schule
7. 1 Lehrküche mit Speiseraum
8. 1 Lehrerzimmer mit Lehrerarbeitszimmer
19. 1 Schulleiterzimmer, 1 Elternsprechzimmer, 1 Schulbücherei
10. 1 Raum für den Hausmeister
11. Karten- und Lehrmittelzimmer
12. das Lehrschwimmbecken mit Umkleiden, Duschraum,
das Jugendheim mit 2 Gemeinschaftsräumen, 3 Gruppenräumen, Leseraum und Eingangshalle
und schließlich ein Lehrerwohnhaus mit drei Wohnungen in unmittelbarer Nähe für den neuen Schulleiter und 2 Lehrer.
Die Presse spricht anläßlich der Einweihungsfeier von einer „historischen Stunde für Barkhausen“. Ein anderer Artikel ist überschrieben “ Freude und tiefe Dankbarkeit über ein wohlgelungenes Werk!„.
Der Ankauf von neuem Gestühl für die neuen Räume, von neuen und neuesten Lehr- und Lernmitteln, Ausstattung des Werkraums mit geeigneten Maschinen, Schülerübungsgeräten für Physik und Chemie erfolgten jetzt und krönten das herrliche Werk der Schule von 1966-68.!
1966/67 „Kurzschuljahr“
Das 9. Schuljahr ist als Pflichtjahr an allen Volksschulen eingeführt!
23 Barkhauser Kinder und 10 aus Häverstädt bilden die 9. Klasse in Barkhausen, Klassenlehrer Schmidt.
Besonderer Lehrplan!
Volksschule Barkhausen 1966: 9 Schuljahre, 12 Klassen, 360 Schüler, 9 1/2 Lehrkräfte, 20 Schüler mehr als 65/66 Häverstädt und neue Siedlung Zollern
Die Maifeier 1966, Chorlieder, Tänze, Reigen, Gedichte der Schule.
Wandertag des Lehrerkollegiums mit Ehefrauen zu „Schinkenkruse“ Frühjahrswanderung zum „Schinkenkruse“ mit dem 9. Schuljahr Hin- und Rückmarsch.

Bürgermeister-Wechsel in Barkhausen im Januar 1967

Bürgermeister Karl Homeier, der nach dem plötzlichen Tode von Heinrich Gerkemeyer seit Januar 1960 Bürgermeister von Barkhausen war, legte aus Altersgründen sein Amt nieder. Sein Nachfolger wurde Heinrich Baake, SPD. 62 Jahre alt. „Damit ging ein Kommunalpolitiker in den Ruhestand, der Vorbildliches für seine Gemeinde und darüber hinaus für das Amt Dützen geleistet hat. Mit großem Einsatz arbeitete er ein ganzes Leben lang für das Wohl der Gemeinschaft. Vielseitigen Dank aufrichtige Anerkennung konnte er in der würdigen Feierstunde am 6. Januar 1967 im „Kaiserhof“ entgegennehmen.

Die Schulentlassungsfeier, insbesondere für das 9. Schuljahr fand am 15. Juli 1967 statt. Dabei wurden erstmalig Abschlußzeugnisse nach 9-jährigem Schulbesuch an 22 Barkhauser und 10 Häverstädter Entlaßschüler ausgegeben.

Vor dem Umbau des Hauptschulgebäudes aus dem Jahre 1911 muß Wohnraum für 2 Lehrerinnen, die bis dahin dort wohnten und für den Hausmeister Wild sowie für den Nachfolger von Frl. Hartmann (Hochzeit und Versetzung nach Bielefeld) ,Herrn Beckemeyer geschaffen werden. Die le letzteren , Wild und Beckemeyer bekommen eine Wohnung in der inzwischen umgebauten „Kleffmann-Schule“, und für die Lehrerinnen Alsleben und Meyer-Spelbrink hat die Gemeinde ein neues Wohnhaus mit 2 Wohnungen an der Alten Poststraße gegenüber der alten Turnhalle erbaut. Alle 4 Umzüge finden 1967 statt, so daß nun der Umbau der Schule von 1911 vollzogen werden kann.
Das Schuljahr 1967/68 ist das letzte der Volksschule Barkhausen, die mit dem Ende des Schuljahres, am 31. Juli 1968 aufhört zu existieren. Sie wird in ihren beiden legitimen Kindern ,der 4-jährigen Grundschule Barkhausen und der 5-jährigen Hauptschule weiter leben.
Dieses letzte Lebensjahr der altehrwürdigen Volksschule wird infolge zu erwartender mannigfacher Vorbereitungen und Planungen, auch heftig umstrittener Entscheidungen ein recht stürmisches Jahr werden, auch für das so gut zusammengewachsene Kollegium wird es am Enden zu einer Trennung kommen. Der Chronist wird zwar das Neue noch gründlich mit vorzubereiten haben, ohne infolge seiner bevorstehenden Pensionierung hinterher an wer “ Hauptschule“, der vielgepriesenen und viel versprechenden neuen Schulform mitwirken zu können. Ein doppelt schmerzlicher Abschied aus der Schule!
Bei 364 Schülern standen nach der Meßzahl 40 Kinder je Lehrer eigentlich nur 9 Lehrer zu, aber da die 9. Klasse auch mit nur 24 Schülern immer eine Klasse bilden muß, wurden uns für das Schuljahr 1967/68 10 Lehrkräfte zugeteilt. Das Kollegium des letzten Schuljahrs der Volksschule bestand aus 4 Damen und 6 Herren.
Frau Alsleben
Frau Meyer-Spelbrink
Frau Luczny
Frau Riemann
Rektor Schmidt
Konrektor Boldt
Lehrer Leimbach
Lehrer Achelpöhler
Lehrer Zelle
Lehrer Beckemeyer

Statistisches
1. Übergänge zu weiterführenden Schulen von1952-68.
Innerhalb dieser 18 Schuljahre (2 Kurzschuljahre) gingen zu weiterführenden Schulen:

a. zur Realschule Minden 193
b. zum Aufbauzug Hausberge (1952-58) 18
c. zur Realschule Hausberge (1965-68) 4
d. zu den Gymnasien in Minden 167
e. zu 2-jährig. Handelsschule Minden 11
Insgesamt: 393 Übergänge

2. Schülerbewegungen 1961-1968 siehe: Beiliegende Übersicht

Diskussion dieser Aufstellung:
1. Die Gesamtschülerzahl von 1961-68 hat um 40 zugenommen. Gründe dafür:
a.) die neue Siedlung in Zoller am Seegraben.
b.) die geburtenstarken ab 1967
2. Auf 464 Schüler entfallen 95 Zugezogene und 87 Weggezogene, das sind fast 20% der Schüler haben den Wohnort gewechselt. Ein lebhafter
Wechsel.

3. Von 484 Schülern aufgenommenen Anfangsschülern (6. sechsjährige) wurden 237 nach 8 bzw. 9 -jähriger Schulzeit aus der Barkhauser Schule entlassen, d.h. 48,9 % der Schüler „blieben hier“, aber
auch: Jeder 2. Schüler blieb nicht hier. Ein hoher „Aderlaß“ infolge der großen Stadtnähe!

Von 1961-68
Anfänger 484
zugezogene 95
zurückgestellt 4
Zusammen 583
Für 1968 sind die Anfänger mitgezählt (Anfang des Schuljahres)

Entlaßschüler 237
Realschule 119
Gymnasium 85
verzogen 87
Zusammen: 528
(nur bis Anfang des Schuljahres 1 968)

Die zukünftige Grundschule ab 1.8.1968 (Schuljahr 1968/69) wird in ihren 4 Jahresklassen folgende Schülerzahlen haben:

1. Schuljahr (Anfänger) 72 Kinder
2. Schuljahr 65 Kinder
3. Schuljahr 32 Kinder
4. Schuljahr 57 Kinder
zusammen: 226 Schüler

Volksschule Barkhausen bis 1968 - danach Hauptschule und Grundschule

Das Jahr 1968 wird in die Geschichte des deutschen Schulwesens eingehen als das Jahr des Endes der „Deutschen Volksschule!“ und der Neueinrichtung der „Deutschen Hauptschule!“
Sie wird nach jahrelanger Erprobung nunmehr in Nordrhein-Westfalen eingeführt. Sie umfaßt die Klassen 5-9. Sie soll die alte Volksschule vor dem „Aus- und Verbluten“ bewahren und allen, d.h. auch den in der alten Schule Verbleibenden die ihnen zustehenden Bildungsmöglichkeit verschaffen. Sie muß, wenn sie ihre weitgestreckten Ziele erreichen und ihre Aufgaben erfüllen soll, 2-3 zügig sein, d.h. sie muß soviel Schüler in jedem Jahrgang haben, daß man 2-3 Klassen mit differenziertem Unterricht je nach Neigung und Begabung der Schüler bilden kann.
Es ist von vornherein klar, daß die dörflichen Volksschulen solch großen Jahrgangsschülerzahlen nicht aufbringen können. Barkhausen kann das selbst als größtes Dorf (fast 5000 Einwohner) infolge der starken Abwanderung zu den weiterführenden Schulen, auch nicht. Für das Schuljahr 1968/69 wären die Klassenstärken für das 5. Schuljahr - 43 Kinder, das 6. Schuljahr - 40 Kinder, das 7. Schuljahr - 38 Kinder, das 8. Jahr - 29 Kinder und das 9. Schuljahr hätte nur 23 Schüler. Insgesamt würden die 5 Jahrgänge nur 173 Schüler haben. Barkhausen allein kann also keine Hauptschule bilden. Es muß sich schon mit den Schulen von Häverstädt und Dützen zusammenschließen, um mit insgesamt 392 Schülern in den 5.-9. Jahrgängen je 2 Klassen pro Jahrgang bilden zu können. Damit war das „wie sie aussehen müßte“ klar, die Hauptschule “ Dützen-Ost„ (nach dem Amt Dützen benannt). Die weit schwere zu lösende Frage war aber: „Wo soll diese Hauptschule“ eingerichtet werden. Darüber gab, eine heftige Auseinandersetzung. Barkhausen als größtes Dorf des Amtes Dützen mit Zuwachs (Zollern-Siedlung) hatte zwar die größte Schülerzahl, verfügte auch über die meisten Schulräume, aber es lag und liegt noch heute) nicht zentral, und die Dützer und Häverstädter hatten gut vorgeplant.( Die Lage Barkhausens an der Peripherie des Amtes ohne Hinterland und Einzugsgebiet hatte schon einmal bei Einrichtung der Aufbauzüge bzw. Realschulen darunter „gelitten“).

1968 (Problem Hauptschule)

Im Februar 1968 wurde die Frage nach dem Standort der geplanten Hauptschule ”Dützen-Ost” plötzlich akut. Man versuchte zunächst auf dem Wege über die GEW- Lehrerverein-Ortsgruppe Dützen, eine Lösung zu binden. Auf einer Sondersitzung in Häverstädt sollte darüber diskutiert werden. Uns Barkhausern wurde bei der Sitzung bald, klar, daß von Dützen und Häverstädt schon ein fertiger Plan „ausgebrütet” war: Standort Häverstädt. Eigentlich wollte man nur noch unsere Einwilligung dazu einholen. Sollten wir Barkhauser, die wir seit 1964, wie bereits dargestellt ,nach unserem großen Um- und Erweiterungsbau räumlich alle Möglichkeiten boten, die Hauptschule sofort aufnehmen zu können, wieder hintendran stehen und in dem großen Ort nur noch eine Grundschule zukünftig zu haben? Wir Barkhauser Lehrer erklärten in Häverstädt, ohne vorherige Rücksprache mit unserem Gemeinderat keine Stellung zu dem Vorschlag ”Häverstädt” geben zu können.
Unser Lehrerkollegium hat daraufhin umgehend die Ratsherren von Barkhausen, einzeln zu einer Informations- und Diskussionszusammenkunft mit den Lehrern eingeladen. Kaffee und Kuchen stellte die Schule. Wer unterrichtet wen?
Der von uns eingeschlagene Weg war zwar ein wenig ungewöhnlich, aber unserer höflichen Bitte folgten alle Herren des Rats und auch der Amtsdirektor. Nach gründlicher Aussprache waren wir am Schluß einig in der Meinung. Die Hauptschule muß nach Barkhausen!
Schon bald darauf fand eine gemeinsame Tagung der Schulvorstände von Barkhausen, Häverstädt, Bölhorst und Dützen statt. Zunächst besichtigte man die Schulgebäude in Barkhausen und Häverstädt und prüfte dabei die Möglichkeiten der Unterbringung der Haupt- und Grundschulklassen in diesen beiden Schulen. Nach offener, sachlicher Aussprache beschloß man. Der Schulvorstand Dützen-Ost schlägt der Regierung vor, die Hauptschule mit allen Klassen in Barkhausen einzurichten und in die in Häverstädt dadurch freiwerdenden Räume 2 bzw. 3 Grundschulklassen von Barkhausen einzuweisen. Bei dieser Lösung, die den sofortigen Anfang der Hauptschule in einem Schulgebäude in Barkhausen ermöglichte, blieben starke Bedenken bestehen wegen der Ausgliederung von 2-3 Grundschulklassen von Barkhausen nach Häverstädt, die deshalb sobald wie möglich nach Barkhausen zurückgeholt werden sollen.
Die Regierung war mit dem Vorschlag einverstanden, den die neugebildete Schulverbandsversammlung unter Vorsitz von Bürgermeister Baake, Barkhausen, gemacht hatte.
Da der bisherige Schulleiter der Volksschule Barkhausen, Rektor Hermann Schmidt mit Ablauf des Schuljahres 1967/68 pensioniert wird, fortan die Hauptschule und Grundschule in Barkhausen, also 2 Schulsysteme nebeneinander bestehen werden, müssen 2 neue Schulleiter gewählt werden und auch 2 neue Dienstwohnungen eingerichtet werden. (Rektor Schmidt war Besitzer einer Privatwohnung im eigenen Haus!)
Schulleiter der Hauptschule wird Rektor Held von Dützen, Schulleiter der Grundschule wird Rektor Kruse von Lohfeld. Für Rektor Held ist ein Neubau errichtet, für Rektor Kruse eine Wohnung in der alten „Kleffmann“-Schule Nachdem feststeht, daß die Hauptschule in Barkhausen eingerichtet wird, werden noch bedeutsame zusätzliche neue Räume eingeplant: ein moderner, großer Raum für Physik/Chemie im 3. Stock, mit Vorbereitungsraum und Fotolabor. Dieser Raum ist mit Geräten, Lehr- und Übungsgeräten von 3 Volksschulen gesammelt. Ein vorbildlicher Raum! Auch 3 zusätzlich Gruppenräume, 2 Lehrmittelzimmer, 1 Handarbeitsnebenraum und ein 2. Werkraum (im Keller) werden im alten Schulhaus (1911) ausgebaut.
Die ”Hauptschule Dützen-Ost” in Barkhausen ist in jeder Beziehung bestens gerüstet für einen guten Anfang!
Leider fehlt in Barkhausen noch immer die Sportanlage in Schulnähe. Sie ist aber schon in der Planung.
Die Gemeinde Barkhausen hat seit 1956-1969 ein gewaltiges Bauprogram für ihre Schule durchgeführt, wie die folgende Zusammenstellung der gesamten Baukosten zeigt;
1. Altes Schulgebäude. Renovierung und Neubau 1968 541.185,03 DM
2. Pausenhalle -Neubau 1969 111.719,92 DM
3. Aula, Renovierung Umbau 1969 306.199,20 DM
4. Neue Schule mit Verwaltung 1966 881.887,50 DM
5. Kleffmannsche Schule 1967 101.955,77 DM
6. Lehrschwimmbecken 1967 333.741,91 DM
7. Jugendheim 1966 416.883,84 DM
8. Turnhalle 1966 546.319,26 DM

Gesamtsumme: 3.239.892,43 DM

Minden, den 24.11.1969, Architekturbüro, Diplom-Ingenieur Gerhard Rodenberg, 4950 Minden, Petershägerweg 6, gezeichnet Gerhard Rodenberg

Am Ende des Schuljahres 1967/68, das zugleich das Ende der guten Volksschule Barkhausen bedeutete, schieden 2 Mitglieder des Lehrerkollegiums; nach Erreichung der Altersgrenze aus dem Dienst; Lehrer Wilhelm Leimbach und der Chronist Rektor Hermann Schmidt.
Beide Scheidenden sind Söhne der Gemeinde Barkhausen. Sie besuchten von 1909-13 die Volksschule Barkhausen. Lehrer Leimbach war von 1946 bis 1968 hier tätig.
Rektor Schmidt wurde 1947 auf eigenen Wunsch von Herford nach hier versetzt. Er wurde 1954 zum Konrektor und 1961 zum Rektor der Schule ernannt.
Ausführlicher Bericht über die Verabschiedung der beiden Lehrkräfte durch Schulrat Christian Kallendorf in einer besonderen Feierstunde am 27. Juni 1968 in der Schulchronik.
Ein Jahr später, 1969 wurde auch Schulrat Kallendorf in den Ruhestand versetzt, dessen er sich nicht einmal ein Jahr lang erfreuen konnte, denn schon am 6. März 1970 verstarb dieser „Schulmann aus Leidenschaft“. Mehr als 16 Jahre leitete er den Schulaufsichtsbezirk Minden. Stets setzte er seine ganze Kraft für Schule und Lehrerschaft ein. Er war uns allen als Vorgesetzter ein verständnisvoller Freund und Berater. Mit ihm ist ein Schulmann einer Generation abgetreten, die ein heute kaum noch zu findendes Lehrerbild repräsentierte. (Aus dem Nachruf) Uns beide, die wir uns schon vom Seminar in Petershagen her kannten (1923) verband eine aufrichtige Freundschaft.

1968-1980

Von 1968 bis zur Gebietsreform 1973 war die Hauptschule Dützen-Ost in Barkhausen. Leitung Rektor Held, Konrektor Brandhorst. Ihre Schüler kamen aus Barkhausen, Dützen, Häverstädt und Bölhorst. Sie umfaßte die Klassen 5-9.
Da bei der Gebietsreform 1973 Barkhausen zur Stadt Porta-Westfalica eingegliedert wurde, mußten die Hauptschüler Barkhausens der Hauptschule Lerbeck, d.h. eines Ortsteiles der Stadt Porta-Westfalica zugeteilt werden. Die Hauptschule Barkhausen wurde aufgelöst und die Schüler von Dützen, Häverstädt und Bölhorst der Hauptschule Minden-Süd in Häverstädt überwiesen.
Von da ab verblieb in der großen Gemeinde Barkhausen mit fast 5 000 Einwohnern nur noch eine Grundschule. Tragisches Schicksal einer Gemeinde, die schon im alten Amt Dützen an der Peripherie lag und nun als Ortsteil von der Stadt Porta-Westfalica sogar durch die Weser getrennt am Stadtrand liegt. Für die frühere Gemeinde aber auch für den jetzigen Stadtteil Barkhausen eine bedauerliche Tatsache
vor allem in der „Dorfgemeinschaft “ früherer Zeiten nachteilig bemerkbar macht. Da man bei der Gebietsreform von Barkhausen auch noch den kinderreichen Ortsteil Zollern mit der neuen Siedlung am Seegraben abgetrennt und nach Minden eingemeindet hat, hat sich die Schülerzahl der Grundschule im Ortsteil Barkhausen laufend verringert, so daß man neuerdings um den Bestand selbst dieser Schule bangen muß.