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Erläuterungen zur Karte von Barkhausen - Ovelhusen aus dem 14. Jahrhundert (Rekonstruktion)


von Hermann Schmidt


Da Veränderungen und Teilungen der Stätten immer der Verwaltung des Bischofs unterlagen, hat sich im Laufe der Jahrhunderte eigentlich wenig am äußeren Bild des Dorfes und an der Zahl der Höfe geändert. So hat der Verwaltungsrat Hormann, Minden, dem wir auch eine Flurkarte aus dem Jahre 1825 verdanken, auch eine Rekonstruktionskarte von Barkhausen gezeichnet, die ich an dieser Stelle einfüge. Aufgrund alter Akten und Skizzen hat Herr Hormann diesen Plan erstellt und uns Heimatforschern als ältestes (fast 600 Jahre) und wichtigstes Dokument hinterlassen.

Auf folgende Punkte möchte ich dabei hinweisen:
Das ist unser Heimatdorf vor fast 600 Jahren. Wir erkennen deutlich die beiden „Drubbel“, Barkhausen und Ovelhusen, aus denen unser Dorf zusammengewachsen ist.
Der 3. Ortsteil ist der Villikationshof Dunghardussen, dessen Feldflur „Dünger Acker“ bis auf die heutige Zeit erhalten geblieben ist (westlich der alten Poststraße bis zur B 61 etwa). Es war sozusagen eine dem Bischof direkt unterstellte, von einem Vollmeier geleitete, Gruppe von Höfen, die eine Art Selbstversorgungsgruppe für den Bischof und seine Residenz darstellte. Heute erinnert nur noch der Name daran.
Die 4. Gruppe war die des Gutes Wedigenstein, südlich des Wiehenberges, auch an der alten Poststraße gelegen.
Die 5. Gruppe bildet das Margarethenklus oben auf dem Berge. Die Hausnummern sind dieselben, wie die in dem 1682 im „Urbarium des großen Kurfürsten'“ gebrauchten. Allerdings waren dies nur die Nummern 1 bis 20, also die bis dahin dazugekommenen sogenannten Brinksitzer, die mit den weniger wertvollen Randflächen als Äcker und Wiesen vorlieb nehmen mußten.

Interessant ist auch die Einmündung der Bastau in die Weser. Die Bastau floß bis zum Bau der Festungsmauern tatsächlich, wie eingezeichnet, an der Terrassenkante dar Weser entgegen und mündete dort, wo heute noch der Riehebach, längs der Bachstraße, fließt. Zur Versorgung oder Speisung das Festungsgrabens in Minden wurde ihr Flußlauf damals in dieser Weise geändert .

Die einzelnen Fluren führen noch heute dieselben Namen: Westerfeld, Niedernfeld, Lake, Steinberg, Mittelste Breede und Unterste Brede. Auch das Straßennetz zeigt Ähnlichkeit. Nur die von Dehme nach Minden führende Hauptstraße gab es noch nicht. Die hier eingezeichnete Hauptstraße ist noch die Alte Poststraße. Die Chaussee führte später (1802) genau in der Mitte zwischen Ovelhusen und Barkhusen hindurch nach Minden. Bei den 16 Häusern in Barkhusen und 7 Stätten in Ovelhusen hat Hormann offensichtlich die Nummerierung von 1682 gewählt, die dann bis 1938 so weitergeführt wurde.

Und diese Akten sind natürlich in den staatlichen und kirchlichen Archiven wohlbehütet aufbewahrt und auch für den Heimatforscher zugängig. (Landesarchiv in Münster, Staats- und Domänenkammer in Detmold u.s.w.)

Beispiel einer Urkunde von 1159
Der Bischof von Minden verpfändet den ''Zehnten von Ovelhusen (Aulhausen) an die Kirche von St. Martini in Minden.
Auch die erste Urkunde mit namentlicher Benennung von drei Stätten aus Aulhausen im Jahre 1678 bezieht sich auf den Zehnten:
Es ist mit lebendigen Zeugen zu beweisen, daß Herr Obrist von Görtz, gewesener Droste von Hausberge, damaliger Possesordes, zu Aulhausen gelegenen Ernsting-Hofes, nebst Hans Hutze und Tönnies Niehaus (heute Arnsmeyer) solchen Zehnten gepachtet hat… u.s.w.
Der andere Dorfteil Barkhausens, auch ”Drubbel„ genannt, (Haufendorf) wird urkundlich erst um 1500 erwähnt.