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Geschichte der Feuerwehr in Barkhausen an der Porta

In alter Zeit gab es auf dem Lande keine besondere Feuerwehr. Jeder Dorfbewohner war verpflichtet, im Falle von Feuersnot tatkräftig mit einzugreifen, das Feuer zu löschen, Schäden zu verhüten und zu beseitigen. Alle Hausbesitzer waren verpflichte, einen „Feuereimer“ im Haus ständig griffbereit aufzubewahren (siehe Kapellenbuch 1732 Eintragung über Kontrolle der Feuereymer). Außerdem hatte jeder Stätteninhaber einen sogenannten Feuerhaken. Sobald ein Feuer im Dorf ausbrach, hatten sich alle Männer an der Feuerstelle einzufinden mit dem hauseigenen Feuereimer aus Leder. Beim Löschen des Feuers wurde das Wasser „durch der Hände lange Kette“ aus dem nächsten Dorf- oder Löschteich transportiert. Die Bauern waren verpflichtet mit den großen Jauchetonnen-Gespannen notfalls auch aus der Weser Wasser heranzufahren. Nach Erfindung der Pumpen wurde das Hasser durch Druckpumpen, die im Wechsel durch zwei Reihen Feuerwehrmänner den Kolben der Druckpumpen auf und ab bewegten und das angesaugte Wasser in den sogenannten Windkessel drückten, von wo aus es von dem Luftdruck durch die angeschlossenen Schläuche ins Feuer gespitzt wurde. Diese alte Handfeuerwehrspritze steht noch heute „als Andenken“ im sogenannten „Spritzenhaus“ (Spritzenhaus war gleichbedeutend mit Dorfgefängnis und Leichenhaus für unbekannte Tote).
Im Mai 1924 wurde dann in Barkhausen eine „Freiwillige Feuerwehr Barkhausen“ gegründet. Auf den beiliegenden Fotos der neuen Feuerwehr im Gründungsjahr zählen wir etwa 65 Mitglieder, neben einigen Zivilisten alle bereits in der schmucken Uniform. Von den 62 Mitgliedern auf der großen Aufnahme habe ich bis auf drei alle identifizieren können.
Ihre Namen stehen auf den beigefügten Listen. Erster Kommandeur der Barkhauser Feuerwehr war Tischlermeister Wilhelm Bergbrede, Portastraße 70, der erst im letzten Jahr (1980) im Alter von 90 Jahren gestorben ist. Der älteste jetzt noch Lebende ist Mauermeister Fritz Kochbeck.
Zum Vorstand gehörte auch der damalige Vorsteher Heinrich Gerkemeyer. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Feuerwehr schon bei der Gründung über eine stattliche Feuerwehrkapelle verfügten. (Auf der linken Seite des Bildes). Kapellmeister war damals August Albert. Der Zivilist mit dem „Kaiserschnurrbart“ war Landwirt Wilhelm Münstermann, Portastraße, stellvertretender Landrat und Vorsteher. Diese freiwillige Feuerwehr von 1924 verfügte dann bald auch über moderne Feuerlöschgeräte, insbesondere über Motorspritzen, Leitern, Sprungtücher usw.
Spätere Kommandeure waren:
Hermann Niemeyer
Werner sen.
Werner jun.