Hausinschriften und Schlusssteine


Hofnummer 5

Wilhelm Stremming und Friederike Stremming geb. Henneking aus Häverstedt haben dies Haus erbaut im Jahr 1860 durch den ZM Schütte.

1951 wurde das Gebäude erweitert und der Balken im Mindener Museum eingelagert1)


Hofnummer 7

Das war ein fürchterlicher Tag - so sah in keiner weider - ein Feuer, das mit Wut ausbrach - schluch alles so blich nieder - es drote der Flamme Wut den Ort nicht ganz zu verheren, und augenblicks in Asch und Schutt - -
Den 18. Oktober 1811 da war eine schreckliche Feuersbrunst in diesem Dorfe waren 36 Häuser verbrannt. Ach Gott bewahre uns und allen, das wir nie, so ein Ritag wieder erleben mögen. 2)


Hofnummer 13

I. T. Ch.
Schneckener
erbauet
1837


Hofnummer 16

Anno 1815 - Herrogtt, du Schöpfer der ganzen Welt, der du durch deine Macht aller erhältst, Du wollest diesen Bau erhalten in Gnad für Feur und auch anderen Schaden, für Hagel und großen Ungewitter, daß er dadurch nicht fall danieder für Wasser und auch für den Brand. 3)


Hofnumer 21

H. Grotmeier
Fr. Grotemeier
geb. Weber
Erbaut 1895
No 21

O Menschen schauet von der Erde. Oben nach dem Himmelshaus
Dieses muß verlassen wer den Genes bleibt uns Ewiglich.


Hofnummer 22

Fr. Heuke
W. Heuke
geb Stremming
Erbaut 1897
N 22


Hofnummer 27

Wilhelm Heuke und Charlotte Heuke geb. Huck aus Hummelbeck. Erbaut 1866

Unsern Eingang segne Gott. Unsern Ausgang gleicher Maßen.
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn er wird´s wohl machen.

Erbaut durch den Ztlm. E. König und Zm. H. Schütte 1866

Wilhelm Heuke No. 27 1866


Hofnummer 115

August Heinrich Heuke und Friederike Louise Heuke gebohrene Böken aus Häverstädt die haben dies Haus bauen lassen im Jahre 1875 durch den Zmst Lange und den MV Ebr 364 Ein jegliches Haus wird von Jemand bereitet der aber alles bereitet ist Gott. Unseren Eingang Segne Gott Unseren Ausgang gleicher maßen.


Hofnummer 75

W. Stute
J. Stute
geb. Withaus
Erbauet 1869
Nro 75


Hofnummer 120

Mit Gott
W. Braunschuh
L. Stotmann
Erbaut 1867
No 120


Hofnummer 166

Herr laß deine Augen offen stehen über die Haus Nacht und Tag.


Hofnummer 173

Wilhelm Kraul
Justine Kraul
geb. Pohlmann
Erbaut 1888
No 173


Hofnummer 178

Wilh: v.d. Ahe
Luise v.d. Ahe
geb: Ernsting
Erbaut 1889
No. 178


Hofnummer 215

H. Pohlmann
K. Pohlmann
geb Schmeismeier
Erbaut 1894
No 215


Hofnummer 222

Gott mit uns
A. Büsching.
W. Büsching.
gb. Kochbeck.
Erb. 1895.
No 222.

1)
Mindener Heimatblätter 23. Jahrgang, Juli 1951, Nr. 7 - Zwei Neuerwerbungen des Mindener Heimatmuseums - Bei einer Aufnahme von Hausinschriften in Barkhausen wurde be­kannt, daß der Fachwerkgiebel des Kütemeyerschen Hauses (Barkhausen) abgerissen werden sollte. Eine Un­tersuchung hatte ergeben, daß das Holz des Fachwerkes stark wittert war. Besser erhalten als Holz des Giebels und der Türständer war das des Inschriftbalkens. Diese Tatsache erklärt sich daraus, daß beim Umbau des Hauses 1860 (es wurde um einige Fach nach vorne erweitert) der alte Giebel dessen Alter nicht be­kannt ist, wiederaufgerichtet wurde, während der Spruchbalken erneuert wurde. Da eine Wiederherstellung des alten Fachwerkgiebels nicht möglich er­schien und in dem neuen Ziegelgiebel für Türständer und Spruchbalken kein rechter Platz mehr hätte gefunden werden können, nahm Herr Kütemeyer, der bedauerte, durch die Um stände gezwungen zu sein, die alte Umrahmung nicht erhalten zu können, dankenswerterweise die Anregung auf, diesen Teil des Giebels dem Mindener Heimatmuseum als Beispiel ländlicher Handwerkskunst zur Verfügung zu stellen. Der Spruchbalken ist 3,10 m lang, an der schmälsten Stelle in der Mitte 0,20 m und an den beiden Enden 0,30 m breit. Mit den Türständern die 3,29 m lang sind, Breite 0,29 m, Stärke 0,16 m, ist er durch Bänder verbunden, die an den Ständern 0,65 m und am Spruchbalken 0.52 m lang sind. Die Inschrift lautet: Wilhelm Stremming und Friederike Stremming geb. Hennekinq aus Häverstedt die haben dies Haus erbaut im Jahr 1860 durch den ZM Schütte. Die Frakturbuchstaben sind aus dem Balken herausgeschnitten. Die Zeilen­ höhe ist 8 cm. In der Mitte wird die Schrift durch ein Blumenornament unterbrochen, in dem zwei Vögel sitzen. Die Kopfbänder sina mit geo­ metrischen Schmuckformen ausgefüllt. Die Türständer zeigen unten eine Spirale, die in die Abfassung der Bal­ ken ausläuft. Darüber aus einem Topf sich nach rechts und links wendende aufsteigende Ranke, die mit Blumen und Blättern ausgeziert ist. Im Ran­kenwerk sitzen sechs Vögel, die ab­ wechselnd nach rechts und links außen sehen. Die Bemalung ist grünlich-blau, die Blumen sind braun-rot, die Sternornamente weiß, die Vögel gelblich angelegt. Ob die Schmuckformen sinnbildliche Bedeutung haben, kann solange nicht mit Sicherheit ausgesagt werden, als eine umfassende Untersuchung fehlt. Für das Rankenornament, gelegent lich auch „Lebensbaum„ genannt, liegt eine Arbeit von Meiee-Böke vor, die nachweist, daß es sich aus Renaissance­ Schmuckformen des Oberwesergebietes entwickelt und von dort nach Westen und Norden ausgebreitet hat Das Barkhauser Beispiel ist ein Zeugnis dieser Kulturströmung. Das Heimatmuseum Minden ist durch diese Gabe um ein wertvolles Stück bereichert worden. Auch an dieser Stelle sei Herrn Kütemeyer herzlich gedankt. Franz Krins Eine Plastik ist die zweite Neu­ erwerbung, die dem Heimatmuseum durch Mitglieder des Mindener Geschichts- und Museumsvereins zuge­leitet werden konnte. Ihr Standort war die Giebelseite des Hofes Kütemeyer in Barkhausen. Auch vor 1860, dem Jahr der Errichtung des bisheri gen Giebels, soll sie bereits dort gestanden haben und in den damaligen Neubau wieder übernommen worden sein. Ein jugendlicher Ritter, barhäuptig, mit langen, bis auf die Schulter herab­ fallenden Locken, hält mit der rechten ungepanzerten Hand einen Schild. Die Gestalt trägt vom Hals bis zu den Fußen einen Harnisch, ein mantelartiger Überwurf wird vor der Brust zusammengehalten Die Haltung der linken Hand ist nicht genau festzu­stellen, vermutlich war sie in die linke Hüfte gestützt. Das rechte Bein isi als Spielbein vorgestellt, das linke gerade durchgedrückt. Der Schild zeigt auf weißem Grund ein schwarzes Kleeblattkreuz. Die bei den Felder unter der Waagerechten des Kreuzes sind bedeckt mit zwei sich kreuzenden goldenen Schlüsseln Der nach links gerichtete Schlüssel liegt über dem nach rechts zeigenden, so daß angenommen werden darf, daß es des sich um die Schlüssel Mindener Wappens handelt. Da die Farbgebung der Gestalt — Umhang blau, Rüstung grün, Knie Fuß einschließlich schwarz bis Nischenrückwand - der des Torbalkens entspricht, liegt die Vermutung nahe, daß beide gleichzeitig übermalt wor­ den sind. Die 80 cm hohe Figur weist starke Verwitterungsschäden auf. Beim Her­ausnehmen der Figur aus ihrem ur sprünglichen Standort ist das Gesicht entlang eines alten Risses weggebro chen. Auch der rechte Arm und das linke Bein sind stark beschädigt. Trotz dieser Schäden erscheint eine Wieder­herstellung möglich. Nach Darstellung von Herrn Kütemeyer stammt die Figur vom Gute Wedigenstein. Barkhauser Bauern, die dort zu Hand- und Spanndiensten ver pflichtet waren, sollen sie mitgebracht haben. Der genaue Zeitpunkt war nicht bekannt. Eine Wiederaufstellung in der neuen Giebelfront war wegen der zu starken Beschädigungen nicht möglich, Herr Kütemeyer hat daher die Figur entgegenkommenderweise den Sammlungen des Heimatmuseums zur Verfügung gestellt. Klaus Marowsky.
2)
Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt 51 (9.7.1929) - Balkeninschrift des herrlichen Fachwerkhauses W. Schwarze, Barkhausen, Porta
3)
Bad Oeynhausener Anzeiger und Tageblatt 51 (9.7.1929) - Balkeninschrift des Fachwerkhause Friedrich Hutze, Barkhausen (Porta)