Kapellen-, Kirchen- und Klostersagen


Die Tönnieskapelle

Der Jakobsberg am rechten Weserufer hieß früher Antoniusberg, plattdeutsch Tönniesberg. Hier stand vormals eine dem heiligen Antonius geweihte Kapelle. Dieser heilige Mann war ein so gewaltiger Redner, daß selbst die unvernünftigen Fische seine Zuhörer wurden und lauschend ihre Köpfe aus dem Wasser emporhoben. Dem Einfluß des Heiligen war es nun auch zuzuschreiben, daß die Weser einen außerordentlichen Reichtum an Fischen hatte, so daß ein leckerer Lachs nicht selten den Tisch auch des ärmsten im Volke zierte, ja daß zuleßt das Gesinde eine Verordnung gegen seine Brotherren auswirkte, vermöge welcher diese nicht mehr als jede Woche zweimal Lachs auf tischen durften.


Das Kloster zu St. Margareten auf dem Wedenberge

Der zwölfte Bischof von Minden, Milo, stiftete das Kloster zu St. Margareten auf dem Wedenberge im Jahre 993. Schon vorher hatte eine fromme Jungfrau, Tetwigis, mit einigen Genossinnen hier ein einsames Leben nach den Regeln des heiligen Benedictus geführt. Sein Nachfolger im Minden schien Bischofsamte, Ramward, vergönnte den Jungfrauen auf dem Wedenberge, daß sie, weil die ungefunde, neblige Luft ihnen läftig sei, herabziehen und erst in Todtenhausen, dann aber in Minden da, wo test das Stift zu St. Marien liegt, sich niederlassen möchten.