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Barkhauser Mundart


Ne Fru kann mehr inne Schlippen uten Huse drägen, als en Bur met veer Peern rinföhrt.
Eine Frau kann in ihren Schuhen mehr aus dem Haus tragen, als ein Bauer mit vier Pferden reinführt.

Et geiht nichts vorn gaut Bodderbrot, et es bäter as 'n ganzen Tag nicks.
Es geht nicht vor einem guten Butterbrot, es is besser als den ganzen Tag nichts.

Wenn de Müse satt sind, schmeckt dat Mähl bitter.
Wenn die Mäuse satt sind, schmeckt das Mehl bitter.

Olle Anfang is schwar — bloß nich bi 'n Lumpensammler, dä geiht mit 'n lichten Sacke los.
Aller Anfang ist schwer – bloß nicht bei den Altkleidersammlern, die gehen mit einem leeren Sack los.

Dat is 'ne schlechte Husfruh, dä mit 'n Kerkenkleed in 'ne Köken geiht.
Das ist eine schlechte Hausfrau, die mit ihrem Kirchenkleid (besten Kleidung) in die Küche geht.

Berg und Dol schullen sich nich bejegen können, ober Minskenkinner.
Berg und Tal sollen sich nicht begegnen können, aber Menschenkinder.

Gauen Nober, es beter as 'n fernen Fründ.
Ein guter Nachbar, ist besser als ein ferner Freund.

Wään dä Kauh hört? Packse an 'n Steert.
Wem die Kuh gehört? Der packt sie beim Schwanz.

Et es kein Pott sau scheibe, et paßt do 'ne Stülpen upp.
Es gibt keinen schiefen Topf, auf den doch ein Deckel passt.

Dä kann dat Graß wassen seien, un dä Wörmer bölken hör'n.
Der kann das Gras wachsen sehen, und die Würmer schreien hören.

Wer freuh upsteiht, dä veel vertiehrt,
wer lange schlöpt, dän Gott ernährt.
Wer früh aufsteht, der viel vergöttert,
wer lange schläft, den Gott ernährt.

Achter user Kärke,
es begraben Hans Derke.
In siner Jugend was he 'n Ferken,
in sinen Oller was hei 'n Schwien.
O Herr, wat mach hei jetzt woll sien?
Hinter unsre Kirche,
ist begraben Hans Derke.
In seiner Jugend war er ein Ferkel,
in seinem Alter war er ein Schwein.
O Herr, was wird er jetzt wohl sein?

De Frue verdeent mehr mit den Löpel, as de Mann inbringt mit de Schepel.
Die Frau verdient mehr mit dem Löffel, als der Mann einbringt mit dem Stiefel.

Et es beter 'n Schwien up 'n Disk als unnern Disk.
Es ist besser ein Schwein auf dem Tisch als unter dem Tisch.

Sitt dat Wief bi 'n Kaffeepott, geiht de Buer pankerott.
Sitzt das Weib (die Frau) beim Kaffeebecher, geht der Bauer bankrott.

Wenn de Katte muset, denn mauet sei nich.
Wenn die Katze maust (Mäuse jagt), dann maunzt sie nicht.

Ein jeder fege vör siener Dör, und hole sin Nober siene Schullen nicht vör.
Ein jeder fege vor seiner Tür, und hole seines Nachbarn Schulden nicht hervor.

So wi mi gaht de Backen, so möt mi gahn de Hacken.
So wie mir gehen die Backen, so sollen mit gehen die Hacken.

Wer de Stadt gewinnen will, mott bi 'n Dörp anfangen.
Wer die Stadt gewinnen will, muss beim Dorf anfangen.

No 'n Heger kummt 'n Feger.
Nach einem Heger kommt ein Feger. – Auf einen sparsamen Vater folgt oft ein verschwenderischer Sohn.

Wo de Ruie liggt, do bitt hei nich.
Wo ein Hund liegt, da beißt er nicht.

Wer sick as Ruie utgefft, mott ob Knoten bieten künnen.
Wer sich als Hund ausgibt, muss auch Knochen beißen können.

Ut anner Lüe Hut, es got Reimen schnien.
Aus anderer Leute Haut, es gute Gürtel schneidern.

Wullt du Knecht warn, moßte di bögen,
wullt du Buer warn, moßt di fögen.
Willst du Knecht werden, musst du dich biegen,
willst du Bauer werden, musst du dich fügen.

Dat Hiemd is mi naijer as de Rock.
Das Hemd ist mir näher als die Jacke.

Wer Frünne hebben will, de mott se sick maken.
Wer Freunde haben will, der muss sie sich machen.